Onlineveranstaltung: Podiumsgespräch: Zum rassistischen Brandanschlag auf die Geflüchtetenunterkunft in Schwachhausen

Montag, 04.10.2021
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Onlineveranstaltung: Podiumsgespräch: Zum rassistischen Brandanschlag auf die Geflüchtetenunterkunft in Schwachhausen
Zum rassistischen Brandanschlag auf die Geflüchtetenunterkunft in Schwachhausen am 3.10.1991 – Erinnerungen, Kontinuitäten, Gegenwart rechter Gewalt

Diskussionsveranstaltung als Stream unter media.kukoon.de

Montag, 04.10.2021, 19:00 Uhr
„[...] weil ich glaube, dass so etwas immer wieder passieren kann.“
„[...] maybe we should have to be very careful of germans now.”
(Stimmen von Betroffenen des Brandanschlags 3./4.10. 1991 auf die Geflüchtetenunterkunft Schwachhauser Heerstraße 110)

Die 1990er Jahre beginnen in Deutschland mit einem beängstigenden Anstieg rechter Gewalt. Solingen, Mölln, Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen und viele weitere sind bekannte Orte aus dieser Zeit, sind Chiffren geworden für rassistische Morde oder Mobs, die Menschen brennen sehen wollten. Auch in Bremen gab es zu dieser Zeit eine faschistische Tatgemeinschaft, die symbolträchtig zum ersten Jahrestag der deutschen Vereinigung zwei Brandsätze in eine Unterkunft für Geflüchtete warf. Die unmittelbare Betroffenheit war kurz ganz groß, die Täter bald gestellt und mehr oder weniger verurteilt und dann wurde vergessen: die Tat, die Betroffenen, die Bedeutung. Und auch im Land Bremen war die rechte, rassistische, antisemitische, frauen*- und queerfeindliche Gewaltorientierung damit nicht Geschichte. Bis heute und zuletzt wieder verstärkt kommt es zu solcherart motivierten Übergriffen: Brandanschläge auf Wohnhäuser, Restaurants und ein Jugendzentrum, eingeworfene Scheiben und Drohbriefe in und an Parteibüros, ein Buttersäureanschlag auf ein queeres Zentrum, das alles in Bremen und umzu. Und bis heute finden sich in polizeilichen und juristischen Ermittlungen und in medialen Darstellungen immer wieder auch Verharmlosungen bis hin zur Täter-Opfer-Umkehr. Wir wollen mit Menschen ins Gespräch kommen, die eigene Erfahrungen mit rechter Gewalt gemacht haben und gegen rechte Ideologie und Vorfälle aktiv geworden sind. Was war in Bremen und umzu los in den letzten 30 Jahren, wie sieht es heute aus? Hat sich im Umgang mit Gefahrenlagen und konkreten Taten etwas verändert?

Diese Veranstaltung wird gemeinsam veranstaltet von der Mobilen Beratung gegen Rechts, soliport, dem Demokratiezentrum, Partnerschaft für Demokratie in Bremen und Kulturzentrum Kukoon.

Gefördert durch:

Der Senator für Kultur, Freie Hansestadt Bremen